Auferstanden bin ich zuletzt im Jahre 1820 in der Nähe von Dublin in Irland. Auferstanden und zuletzt? Richtig gehört. Ich werde nicht geboren und mein Tod ist nichts Endgültiges. Ich bin einer der zwei Paradiesvögel, die auf Erden zu wandeln verflucht sind. Genau genommen bin ich ein Hüter des Feuers, ein Wächter, ein Feuervogel, ein Phönix. Meine Ursprungsgeschichte kenne ich leider selber nicht mehr. Aber aufgrund dessen, dass ich wieder und wieder auferstehen muss, nachdem ich in Flammen aufgegangen bin, habe ich mir vor einigen Zyklen angewöhnt, mir selbst Notizen zu hinterlassen. Das muss ich auch, weil ich mich an meine vorherigen Lebenszyklen nie erinnern kann. Besagtes Notizbuch erklärt mir dann jedes Mal aufs Neue, was ich bin, was ich kann und worauf ich achten muss. Eine äußerst praktische Idee, die mir das ein ums andere Mal schon den gefiederten Arsch gerettet hat. Doch zurück zu meiner letzten Auferstehung (ob der gute Jesus wohl neidisch ist, weil er das nur ein Mal konnte?). Wie gesagt, die war in Irland. Mein Notizbuch teilte mir mit, dass ich dieses Land bereits zum zweiten Mal heimsuchte und es bald an der Zeit sein würde, mal wieder den Kontinent zu wechseln. Man darf sich getrost vorstellen, wie verstörend es sein kann, solche Nachrichten von sich an sich selbst zu finden. Doch so kam ich von Irland rüber in die Staaten. Und zwar wählte ich dazu, im Nachhinein vielleicht nicht besonders clever gewählt, die Jungfernfahrt der RMS Titanic. Ich muss nicht weiter erklären, was mit diesem wirklich beeindruckenden Schiff geschehen ist. Aber ich kann euch sagen, dass einzig meine Fähigkeit, mich jederzeit in eine beliebige Vogelart zu wandeln, mich vor dem Untergang bewahrt hat. Nach dieser Tragödie hatte ich einige Jahre schwer mit dem Erlebten zu kämpfen, weil ich nicht in der Lage war, die Menschen zu beschützen. Etwas, was sehr bezeichnend für mich ist. Es ist mir ein Bedürfnis, mich für all jene, die des Schutzes bedürftig sind, einzusetzen. Etwas, was mich ganz gerne auch mal in Schwierigkeiten bringt.
Apropos Schwierigkeiten. Eine weitere Problematik ergibt sich darin, dass ich jedes Mal, wenn ich auferstehe, wieder bei Null starten musste. Keine Kleidung, keine Mittel, kein Nichts. Wie gesagt, es dauerte eine ganze Weile, bis ich ein System entwickelt habe, um all diese Schwierigkeiten auszuhebeln. Und im gleichen Zug dieses Systems kam ich dahinter, dass meine Asche von unsagbarem Wert für die Magierwelt ist. Vermutlich ist es aus einem Zufall entstanden, ich weiß es nicht mehr. Aber so wurde mir klar, dass ich mit meiner Asche immer einen unschätzbaren Wert greifbar hatte. Seitdem ich das weiß und es über meine Notizen mit mir nehme, sammle ich immer den kleinen Rest der Asche, der nach der Auferstehung übrig bleibt, ein und mache es zu Mitteln, die ich in dem Moment brauche. Ihr könnt euch vorstellen, wie die erste Hexe wohl aus der Wäsche geschaut hat, als ich kam und ihr sagte: “Habe Asche, brauche Kohle”. Aber dies war der Weg und er funktioniert bis heute. Ebenfalls nutze ich die Macht meiner Tränen, die bewirken können, dass Krankheiten und Verletzungen binnen Sekunden verschwinden. Hin und wieder sammle und verkaufe ich sie.
Nach meiner Ankunft in den USA durchquerte ich eine Weile das Land, bis ich an einen Ort gelangte, der mir unheimlich gefiel. Lawrence. Ich beschloss hier vorerst sesshaft zu werden. Ich besaß zwar Papiere, weil ich mich in Sachen Fälschungen von Ausweispapieren echt entwickelt hatte, trotzdem aber bedurfte es ja nur eines Adressenchecks und ich flog auf. Aufgrund dessen kam ich vor rund 80 Jahren auf die Idee, mir mitten im Wald, still und heimlich, einen Bunker zu bauen. Es hat Jahre gedauert, bis der unterirdische Unterschlupf, der so gut wie unauffindbar ist, wenn man ihn nicht gezeigt bekommt, fertig gestellt war. Dort hatte ich alles was ich brauchte. Einige kleine Räume, in denen ich zu wohnen pflegte. Ein komplettes Badezimmer, welches rein praktisch konzipiert war. Einen größeren Raum, den ich wie eine Art Wohnzimmer nutzte. Eine kleine Küche und nicht zuletzt einen Raum, der besonders schwer zugänglich ist. Dieser Raum wird wohl der wichtigste Raum im gesamten Konstrukt sein, denn dieser Raum ist feuerfest und dazu gemacht, mein Ende dort zu vollbringen und meine Auferstehung abzuwarten. Einige Jahrzehnte hielt ich mich verborgen, reiste lediglich in der Gestalt eines Vogels in die Stadt. Doch nunmehr seit einigen Jahren bewege ich mich unter den Menschen. Habe gelernt, wie man Anschluss findet, wie man unauffällig bleibt und dank meines Schutzzaubers, wie man Barrieren der Magie überwindet. Ich habe lange zugesehen, wie die Stadt immer weiter und weiter wuchs. Doch nun war es eben an der Zeit, einen Teil dieser Stadt, der Menschen und der Zeitgeschichte zu sein. Immer versucht, etwas zu finden, was dieses Gefühl, das mir etwas fehlt, nehmen kann.
Du lebst seit deinem 14 Lebensjahr auf der Straße. Bist ihr angepasst und äußerst pfiffig darin den Behörden durch die Lappen zu gehen. Du bist zudem gerne auf der Straße und hast dich damit arrangiert. Warum du genau dort gelandet bist, ist dir überlassen. Aber ich erwarte eine starke, junge, schlagfertige Frau, die gelernt hat zu überleben. Mich hast du vor einigen Jahren getroffen und wir haben uns gut verstanden. Da ich eine Art moderne Suppenküche mein Eigen nenne, auch wenn offiziell jemand anderes der Chef vom Dienst ist, habe ich dich eingeladen dir dort täglich etwas vernünftiges zu Essen zu holen. Das tust du dementsprechend seit Jahren. Nun bist du also 20 und hast dich leider in den falschen Kerl, der ebenfalls auf der Straße lebt, verliebt. Und da es kam, wie es kommen musste, bist du nun schwanger und der Typ hat sich in Luft aufgelöst. Wieder war ich deine Anlaufstelle, weil du Rat brauchtest. Ich habe dich dann bei einer meiner Bekannten untergebracht. Doch nun kommt der Punkt, wo wir dann gemeinsame Geschichte schreiben werden. Deine Unterbringung dort geht nicht mehr und über kurz oder lang werde ich dich bei mir aufnehmen. Wann und wie, das würde ich gerne mit dir zusammen erspielen. Ebenso wie weitere Details. Ich freu mich auf dich.
Schön, dass du bis hierhin gelesen hast. Doch bevor du nun deine Bewerbung in Angriff nimmst, solltest du noch ein paar Dinge wissen. Das hier wird kein Pairing werden. Dessen sei dir bitte bewusst. Ich werde auf dich aufpassen, für dich da sein aber du solltest auch weiteren Anschluss im Forum aktiv suchen und finden. Keine Angst, zur Not helfe ich auch da gerne aus. Ansonsten wäre es gut, wenn du jemand bist, der gerne mehr als einen Post pro Woche aufstellt. Es muss nicht täglich sein aber zu lange Wartezeiten nehmen der Geschichte die Dynamik und mir persönlich das Interesse am Ball zu bleiben.